Am idyllischen Rheinufer veranstaltete der Deutsch-Sudanesische Verein – Rhein-Main die Feier zum Opferfest (Eid al-Adha) 1444 Hijri. Zahlreiche Mitglieder der sudanesischen Gemeinschaft aus dem Rhein-Main-Gebiet folgten der Einladung.
Kaum ein Mitglied der Community möchte sich diese Veranstaltung entgehen lassen – insbesondere das Eid al-Adha, das im Sudan als „Großes Fest“ (العيد الكبير) bekannt ist, besitzt dort einen besonders hohen Stellenwert.












Kreative Planung & idealer Veranstaltungsort
Nach sorgfältiger Planung entschied sich das Sozialbüro für den Veranstaltungsort Grillhütte Maaraue – eine großzügige Grünanlage mit Grillmöglichkeiten in Mainz. Der Ort bietet eine malerische Aussicht auf den Rhein und ist ideal für größere Familienfeste.
Bereits in den frühen Morgenstunden war das Team des Sozialbüros vor Ort, um die letzten Vorbereitungen zu treffen: Aufstellen eleganter Zelte mit sudanesischer Flagge, Ausrichtung von Tischen und Stühlen, sowie liebevolle Dekorationen im festlichen Stil. Ein weiteres Team kümmerte sich um Grillstationen, Getränke und Erfrischungen.
Echte sudanesische Momente
Mit dem Eintreffen der sudanesischen Familien – aus verschiedenen Städten angereist – entstand eine warme, vertraute Atmosphäre. Der Platz wurde zu einem Ort des Austauschs, voller sudanesischer Herzlichkeit.
Während sich manche im Gespräch sonnten, versammelten sich andere um die kulinarischen Highlights des Tages – typisch sudanesisches Grillgut mit all seinen raffinierten Beilagen, liebevoll zubereitet von begeisterten Hobbyköch:innen aus der Gemeinschaft.
Mehr als nur Essen
Das Fest bot auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Besonders die Kinder kamen auf ihre Kosten: Spiele, Wettbewerbe und viel Gelächter. Später gesellte sich ein sudanesischer Sänger mit Oud hinzu – die musikalischen Klänge brachten Heimatgefühle hervor.
Den emotionalen Abschluss bildete das gemeinsame Teetrinken im Stil des marokkanischen Tees, begleitet von Musik und Gesprächen – ein Moment, der viele gedanklich in ihre sudanesische Heimat zurückversetzte.
Mehr als ein einzelner Tag
Diese Feier ist Teil des Jahresprogramms des Sozialbüros im Deutsch-Sudanesischen Verein – Rhein-Main. Ziel ist es nicht nur, zusammenzukommen, sondern Erinnerungen zu schaffen, die bleiben.
Frau Dr. Wafaa Abdelazim, Leiterin des Sozialbüros, betonte:
„Es war ein wundervoller und gut organisierter Tag – doch was zählt, ist der bleibende Eindruck. Eid al-Adha ist mehr als ein Fest: Es ist eine Erinnerung, dass Entfremdung nicht bedeutet, die Verbindung zu unseren Bräuchen zu verlieren. Wir können sie auch hier leben. Das Herz findet seine Heimat dort, wo Menschen einander verbunden sind.“
Opferfest in Deutschland – ohne Verein
In Deutschland erleben muslimische Familien ein ganz anderes Opferfest als in der islamischen Welt. Es ist kein gesetzlicher Feiertag, viele versuchen ihren Urlaub rund um den Tag zu legen. Die Moscheen sind weit verstreut, und das Schlachten im eigenen Haus ist verboten.
Für viele reduziert sich Eid al-Adha auf einen rein religiösen Akt: eine Spende an Hilfsorganisationen statt traditionellem Schlachten, stille Gebete statt festlicher Zusammenkünfte – ein nüchterner Alltag, der den sozialen Aspekt des Festes vermissen lässt.


