Wie erleben Muslime in Deutschland das Opferfest?
Eid al-Adha ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag. Viele Muslime müssen daher Urlaub von der Arbeit oder Schule nehmen, um am Festgebet teilzunehmen. Dieses wird in Moscheen, temporären Gebetsräumen oder auf größeren Freiflächen abgehalten, um der großen Anzahl von Gläubigen gerecht zu werden.
Wer das rituelle Opfer plant, begibt sich im Anschluss an das Gebet zu offiziellen Schlachthöfen, da das Schlachten in Deutschland nur unter tierärztlicher Aufsicht und in lizenzierten Einrichtungen erlaubt ist. Das Schlachten zu Hause ist gesetzlich verboten. Manche Muslime spenden den Gegenwert des Opfertiers stattdessen an islamische Hilfsorganisationen, die das Fleisch in anderen Ländern verteilen.
Bereits im Vorfeld bereiten sich islamische Restaurants und Geschäfte auf das Fest vor, was sich durch verstärkte Nachfrage nach Halal-Produkten und Fleisch zeigt. Familiäre Zusammenkünfte hängen stark von der jeweiligen Situation ab: Einige Familien feiern zu Hause, andere bevorzugen Treffen in Parks oder islamischen Kulturzentren, wo teilweise auch kleine Kinderprogramme organisiert werden.
Insgesamt wird das Fest in Deutschland eher als religiöse als als öffentliche Feier wahrgenommen. Die großen, gemeinschaftlichen Freudenmomente wie in vielen islamischen Ländern fehlen oft. Dennoch bemühen sich Muslime, ihre Traditionen individuell oder im kleinen Rahmen lebendig zu halten.
