Lernräume für eine Generation zwischen zwei Kulturen
Im Rahmen der Aktivitäten des Akademischen Büros der Deutsch-Sudanesischen Vereinigung betreibt die Vereinigung die „Arabische Schule“ – eine fortlaufende, wöchentliche Online-Initiative zur Vermittlung der arabischen Sprache und zum Auswendiglernen des Korans für Kinder und Jugendliche aus der Gemeinschaft in Deutschland. Ziel ist es, die kulturelle und religiöse Identität zu bewahren und gleichzeitig eine flexible, sichere Lernumgebung zu schaffen.
Altersgerechte Lernstufen für alle Generationen
Die Schule ist nach einem pädagogischen Konzept strukturiert, das sowohl altersbezogene als auch kognitive Unterschiede berücksichtigt. Der Unterricht ist in drei Gruppen unterteilt:
Gruppe 1 (5–9 Jahre):
Unter der Leitung von Frau Noor konzentriert sich diese Stufe auf die Grundlagen der arabischen Sprache: Aussprache, Buchstaben und elementarer Wortschatz. Zudem werden kurze Suren des Korans auswendig gelernt und erzieherische Werte durch altersgerechte interaktive Aktivitäten vermittelt.
Gruppe 2 (10–13 Jahre):
Diese Gruppe wird von Frau Nada Amin unterrichtet. Der Fokus liegt auf weiterführender Grammatik, Lese- und Schreibfähigkeiten sowie einer einfachen Interpretation von Koranversen – stets verbunden mit alltagsnahen Werten.
Gruppe 3 (14–18 Jahre):
Geleitet von Frau Nada Fath Alrahman, richtet sich diese Gruppe an Jugendliche. Sie behandelt vertiefte Grammatik, ein umfassendes Textverständnis und die Erklärung religiöser sowie sprachlicher Konzepte auf einem Niveau, das den Bedürfnissen und dem Denkvermögen dieser Altersgruppe entspricht.
Mehr als nur Unterricht – Identität, die verbindet
Frau Rosalyn Ahmed, Leiterin des Akademischen Büros der Vereinigung, betont, dass die Arabische Schule weit mehr sei als ein Ort zum Sprachenlernen oder Auswendiglernen von Texten. Vielmehr biete sie einen Raum zur emotionalen und sprachlichen Verbindung mit den eigenen Wurzeln – besonders für Kinder, die in einer anderssprachigen Umgebung aufwachsen und in ihrer kulturell-religiösen Identität herausgefordert sind.
Durch dieses Angebot möchte die Vereinigung die sprachliche und kulturelle Kluft überbrücken, die in der Diaspora entstehen kann. Sie schafft ein alternatives Lernmodell, das auf Werten basiert, ohne zu überfordern – ein Modell, das Kinder zum Verstehen und Zugehörigkeitsgefühl ermutigt, anstatt nur auf das mechanische Auswendiglernen zu setzen.
