Am 9. März 2024 veranstaltete das Kulturreferat des Deutsch-Sudanesischen Vereins eine besondere Feier anlässlich des Internationalen Frauentags – als Hommage an die bedeutende Rolle der sudanesischen Frau im Laufe der Geschichte und als Anerkennung ihres zentralen Beitrags zum gesellschaftlichen Aufbau – sowohl in der Heimat als auch in der Diaspora.
Diese Feier war Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Engagements des Vereins, der überzeugt ist, dass die Stärkung der Frau und die Bewahrung ihrer historischen und sozialen Präsenz untrennbar mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt im Ausland und der Weitergabe von Werten an die nächste Generation verbunden sind.
Die sudanesische Frau im Spiegel der Geschichte
Die Veranstaltung beleuchtete zentrale Stationen in der Geschichte sudanesischer Frauen – beginnend in der altnubischen Zeit, in der Frauen als Herrscherinnen und Anführerinnen unter dem Titel „Kandake“ – ein Symbol für Macht, Mut und politische sowie militärische Führungsstärke – in Erscheinung traten.
Besonders hervorgehoben wurde auch das Leben von Mahira bint Aboud, die eine herausragende Rolle im nationalen Widerstand gegen die türkisch-ägyptische Invasion bei der Schlacht von Kurti im Jahr 1820 spielte – als Vorbild für die kämpfende und mobilisierende Frau.
In der neueren Geschichte wurde der Aufstieg der sudanesischen Frau in allen Lebensbereichen gewürdigt – angefangen mit ihrer Zulassung zu Hochschulen in den 1930er Jahren, über das aktive und passive Wahlrecht (1953 bzw. 1964) bis hin zu ihrer heutigen Präsenz in Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.
Kinderchor und gesellschaftlicher Austausch
Ein Kinderchor verlieh der Veranstaltung eine besondere Note, indem er Lieder zu Ehren der sudanesischen Frau vortrug und so das Bewusstsein für ihre Bedeutung auch bei den Jüngsten festigte.
Darüber hinaus fand eine Gesprächsrunde unter Frauen statt, die sich dem Wandel der sudanesischen Hochzeitstraditionen zwischen Vergangenheit und Gegenwart widmete – ein offener Austausch von Erfahrungen und Perspektiven, der der Veranstaltung kulturelle Tiefe verlieh.
Zwischen Geschichte und Gegenwart
Der Deutsch-Sudanesische Verein ist überzeugt, dass das Gedenken an den Frauentag mehr ist als ein symbolischer Akt – es ist eine bildende und bewusstseinsbildende Handlung, die der sudanesischen Frau ihre verdiente Wertschätzung zurückgibt.
Denn Frauen in der Diaspora stehen weiterhin vor besonderen Herausforderungen: zwischen familiärer Verantwortung, Integrationsdruck und kulturellem Spagat. Die Erinnerung an inspirierende Vorbilder aus ihrer eigenen Geschichte stärkt ihr Selbstvertrauen und fördert ihre gesellschaftliche Teilhabe.
